Allgemeine
Einbauanleitung |
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Lastermittlung |
Dynamische
Lasterhöhungen |
Der erste
Schritt bei der Bemessung von Transportverankerungen für
Betonfertigteile ist die Ermittlung der vom Anker aufzunehmenden Lasten: |
Durch das
Anheben, Schwenken, Fahren und Absetzen der Betonfertigteile mit einem
Kran. Für einen Kran im Fertigteilwerk mit Langsamhub kann der
Hublastbeiwert mit f = 1,1...1,3 angenommen werden. |
- Gewicht des Fertigteils
- Haftkräfte zwischen frischem Beton und
Schalung (Schalungshaftung)
- Dynamische Lasterhöhung (z.B. infolge
Kranbetrieb)
- Lasterhöhung durch Schrägzug (z.B. infolge
Seilspreizung)
- Ungleiche Belastung weil Anschlagpunkte
nicht symmetrisch zum Schwerpunkt
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Für die
richtige Ermittlung des Hublastbeiwertes ist die DIN 15018 maßgebend. |
Gewicht des
Fertigteils |
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Das Eigengewicht
kann für normal bewehrte Stahlbetonbauteile mit einer Wichte von g
= 25 kN/m3 ermittelt werden. Damit errechnet
sich das Eigengewicht G folgendermaßen: |
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Haftkräfte
zwischen Schalung und frischem Beton (Schalungshaftung) |
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Je nach
Schalungsart treten unterschiedliche Haftungswerte auf. Als Richtwerte
können folgende Angaben angenommen werden: |
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Geölte Stahlschalung q = 1 kN/m2 Lackierte
Holzschalung q = 2 kN/m2 Rauhe
Holzschalung q = 3 kN/m2
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Damit ergibt
sich für die Schalungshaftung Ha folgender Zusammenhang: |
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1
1A=Die an der Schalung
anliegende Fläche des Fertigteils beim Abheben |
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Bei p
-Decken muss mit einem
Erhöhungsfaktor von 2 x Eigengewicht, bei Kassettendecken mit
einem Erhöhungsfaktor von 4 x Eigengewicht gerechnet werden.
Die Schalungshaftung sollte
vor dem Abheben durch Entfernen so vieler Schalungsteile wie möglich
minimiert werden. |
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Lasterhöhung
durch Schrägzug |
Beim
Arbeiten ohne Traverse ergibt sich, entsprechend der Länge des
Anschlagseiles, ein Spreizwinkel b .
Hierdurch erhöht sich die am Anker angreifende Kraft F wie
nachfolgend angegeben. |

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Für
mittiges Anschlagen gilt: |

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die
Zugkraft am Anker ergibt sich damit zu |

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In nachfolgender Tabelle sind
für einige Spreizwinkel b
die Lasterhöhungsfaktoren z angegeben. |
Spreizwinkel b |
0° |
15° |
30° |
45° |
60° |
75° |
90° |
105° |
120° |
Faktor z |
1,00 |
1,01 |
1,04 |
1,08 |
1,16 |
1,26 |
1,41 |
1,64 |
2,00 |
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Beispiel: Mittiges Anschlagen |
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Ungleiche
Belastung der Anker, weil Anschlagpunkte nicht symmetrisch zum
Schwerpunkt |
Die Last
wird sich immer mit dem Schwerpunkt lotrecht unter dem Kranhaken
einpendeln. Bei einer unsymmetrischen Anordnung ist die Belastung
des am meisten beanspruchten Ankers zu ermitteln. |

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Ankerauswahl |
Mit
dem BGW Transportankersystem haben Sie für jede Einbausituation den
richtigen Anker zur Verfügung: |
- Der BGW-Kugelkopfanker ist der kürzeste unter den
BGW-Transportankern. Er kann in dünne Platten oder in breite
Balken eingebaut werden. Er weist aber auch die größten
Mindestrandabstände auf.
- Die BGW-Rippenanker (DWL, DWK, Stabanker) sind sowohl für
Balken als auch für dünne Wandelemente geeignet. Der Anker
weist eine mittlere Länge, verbunden mit sehr geringen
Mindestbauteildicken auf. Er besitzt einen in der Hülse
eingepressten Beton-Rippenstab. Weitere Zulagebewehrung ist
nicht erforderlich.
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Für
Quer- und Schrägzug sind in der folgenden speziellen
Einbauanleitung Zulageschlaufen angegeben, die den Einsatz der BGW
Transportanker auch bei starker Seilspreizung und zum Aufstellen und
Wenden dünner Bauteile ermöglichen. Bei Schrägzugwinkeln >
45° gegenüber der Ankerachse ist allerdings die Verwendung des
Telleraushebers erforderlich. |
Das
BGW - Kennzeichnungs-System |
Gemäß
den Vorschriften der "Sicherheitsregeln für Transportanker-
und Systeme von Betonfertigteilen" sind die Einzelteile des
BGW-Transportanker Systems eindeutig bezeichnet. Es erfolgt eine
Kennzeichnung durch Farbe und Schrift. Jeder Gewinde- bzw. Laststufe
ist eine Farbe zugeordnet. |
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Die
Verwechslungsgefahr wird durch die genaue farbige Zuordnung von
Transportankern, Lastaufnahmemittel und Zubehör so gut wie
ausgeschlossen. Die BGW Ankerhülse, der BGW Rippenanker und der BGW
Schraubenanker werden durch den aufgesteckten BGW -Datenträger aus
Kunststoff entsprechend den Anforderungen der Sicherheitsregeln
gekennzeichnet. Dieser angeklemmte BGW - Datenträger ist auch im
einbetonierten Zustand deutlich ablesbar. |
Die
entsprechende Kennzeichnung der Lastaufnahmemittel erfolgt in Form
von farbigen Anhängern bzw. Einstempelungen mit Angaben des
Gewindedurchmessers, der Laststufe und des Baujahres. |
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Kontrolle der
Anschlagmittel |
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Wie alle Seilschlaufen sind auch
die BGW Seilschlaufen und die BGW Tellerausheber mindestens einmal jährlich
von einer sachkundigen Person auf ihren betriebssicheren Zustand zu
untersuchen.
Gemäß den Vorschriften für
Anschlagseile DIN 3088 ist die Ablegereife der BGW Anschlagmittel zu
bestimmen.
Die Lastaufnahmemittel dürfen bei
folgenden Schäden nicht mehr verwendet werden:
- Lockerung der äußeren Litzenlage auf freier
Länge
- Bruch einer Litze
- Starker Verschleiß
- Korrosionsnarben
- Quetschungen in den freien Längen und im
Auflagerbereich der Seilschlaufen mit mehr als 4 Drahtbrüchen
- Klanken und Knicken
- AufdoldungenVerformungen und Beschädigungen der
Gewindehülsen bzw. des Telleraushebers
- 4 Drahtbrüche auf einer Seillänge vom 3-fachen
des Seildurchmessers
- 6 Drahtbrüche auf einer Seillänge vom 6-fachen
des Seildurchmessers
- 16 Drahtbrüche auf einer Seillänge vom
30-fachen des Seildurchmessers
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Die Überprüfung der BGW
Lastaufnahmemittel erfolgt durch Bürsten der Seilschlaufen unter Verwendung
von Kriechöl. Es muß ebenfalls eine Kontrolle der Verpressung zwischen
Seil und Hülse erfolgen. Um eine vorzeitige Ablegereife zu verhindern, sind
folgende Bedingungen einzuhalten:
- Säuren, Laugen und andere aggressive Medien
sind von den Anschlagmitteln fernzuhalten.
- BGW Anschlagmittel dürfen nur in
Gehängehaken eingehängt werden, deren Ausrundungsradius mindestens
dem Seildurchmesser des Anschlagmittels entspricht.
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