Wellenanker (lange Form)/Stabanker - Einbauanleitung
   
Bemessungsrichtlinie für BGW-Wellenanker und BGW-Stabanker
BGW - Wellenanker und Stabanker können ab einer Betonfestigkeit von 15 N/mm2 bei einer mindestens erforderlichen Oberflächenbewehrung und evtl. Rückverankerung durch Zulage einer speziellen Bewehrung eingebaut werden. Bei den Stabankern wird die Kraft über Verbundwirkung des Rippenstahles in den Beton eingeleitet. Bei den Wellenankern wird die Kraft hauptsächlich über Umlenkpressungen im Bereich der S-förmigen Welle in den Ankergrund eingeleitet. Für die Weiterleitung der Lasten im Betonbauteil ist der Anwender verantwortlich.
Bezeichnungen:
zul FZ/zul FQ: Zulässige Last
L: Ankerlänge
s: Ankerabstand
hef: Verankerungstiefe
h: Plattendicke
Q-Matte: Oberflächenbewehrung
(beidseitig)
c: Randabstand (siehe Bild 3)
Bild 1: Skizze Doppelwellenanker (lange Form)
Bild 2: Skizze Stabanker

Größe

L

s

h

c

Rd 12

200

300

60

160

Rd 14

230

400

70

200

Rd 16

270

400

80

300

Rd 18

300

500

100

350

Rd 20

350

550

110

400

Rd 24

400

600

120

450

Rd 30

500

650

140

550

Rd 36

650

800

200

700

Rd 42

850

1000

240

800

Rd 52

900

1200

280

900

[mm]

[mm]

[mm]

[mm]

[mm]

Tabelle 1: Doppelwellenanker DWL (lange Ausführung) und Stabanker
Bild 3: Axialzug in der Plattenebene
Zulässige Ankerkraft bei zentrischer Zugbeanspruchung (Axialzug) und Querzug
Um die lokale Lasteinleitung in den Beton gewährleisten zu können, müssen bestimmte Abstände der Anker untereinander und zum freien Plattenrand eingehalten werden. Auch darf die Plattendicke ein gewisses Mindestmaß aus Sicherheitsgründen nicht unterschreiten. Die für die einzelnen Anker geltenden Mindestwerte sind Tabelle 2 zu entnehmen.
Zulässige Ankerkraft bei Querzug, Schrägzug und kombinierter Beanspruchung

Bei reinem Schrägzug in der Betonfertigteilebene ist für alle Kraftangriffsrichtungen b (b £ 45°) die gleiche Kraft zul FZ zulässig; die Tragfähigkeit ist in alle Schrägzugrichtungen gleich groß.

Bei Querzugbeanspruchung besitzen die Transportanker die halbe Tragfähigkeit wie bei zentrischem Zug:

Größe

zul FZ

zul FQ

hef

Q-Matte

zusätzliche Bewehrung

Pos. 1

Pos. 2

Pos. 3

Rd 12

5,0

2,5

190,0

Q 188

Ø 8

-

-

Rd 14

8,0

4,0

230,0

Q 188

Ø 8

-

-

Rd 16

12,0

6,0

250,0

Q 188

Ø 8

-

-

Rd 18

16,0

8,0

300,0

Q 188

Ø 8

-

-

Rd 20

20,0

10,0

350,0

Q 188

Ø 10

-

-

Rd 24

25,0

12,5

400,0

Q 188

Ø 10

2 x Ø10

-

Rd 30

40,0

20,0

500,0

Q 188

Ø 12

2 x Ø12

2 x Ø12

Rd 36

63,0

31,5

650,0

Q 188

Ø 14

2 x Ø14

2 x Ø16

Rd 42

80,0

40,0

800,0

Q 188

Ø 16

2 x Ø16

2 x Ø16

Rd 52

125,0

62,5

900,0

Q 188

Ø 20

2 x Ø20

2 x Ø20

[kN]

[kN]

[mm]

[-]

[mm]

[mm]

[mm]

Tabelle 2: Zulässige Lasten und Randbedingungen

Bei gleichzeitigem Schräg- und Querzug beispielsweise beim Aufrichten von Platten muss nur die Querzugbewehrung eingebaut werden, die den Schrägzugfall mit abgedeckt.

Bis zu einem Kraftangriffswinkel g von 15° kann auf die Querzugbewehrung verzichtet werden. Dies tritt beispielsweise beim Abheben vom nicht komplett vertikalen Kipptisch auf. Tritt dabei zusätzlich Schrägzug (Zweistranggehänge) auf, so ist die übliche Schrägzugbewehrung einzubauen.

 

Da beim Aufstellen von plattenartigen Betonfertigteilen nur die Hälfte des Gewichts angehoben werden muss, ist dies keine Einschränkung. Wenn die Transportanker dafür bemessen sind, die Platte vertikal abheben zu können, so kann die Platte damit auch aufgestellt werden. Dies gilt mit und ohne Schrägzug.

Es muss beachtet werden, dass bei Schrägzug mit steigendem Kraftangriffswinkel b trotz gleichbleibendem Betonfertigteilgewicht die auf den Anker wirkende Kraft ansteigt.

 

Bild 4: Aufstellen von Fertigteilen
Schrägzugbewehrung
Werden Wellen- oder Stabanker durch schrägen Kraftangriff wie in Bild 5 gezeigt auf Schrägzug belastet, müssen die dadurch auftretenden Horizontalkräfte vom Bauteil aufgenommen werden. Daher muss bei Schrägzug eine entgegen der Lastangriffsrichtung vertikal zum Wellenanker verlaufende Schrägzugbewehrung nach Tabelle 2 angeordnet werden.
Bild 5: Schrägzugbeanspruchung
Querzugbewehrung (Rückhängebewehrung)

Die BGW-Wellenanker (lange Form) und Stabanker sind so konzipiert, dass sie in der Stirnseite dünner Betonplatten eingebaut werden können. Sie können dort zum Aufrichten der liegend betonierten Platten und dann zum vertikalen Transport verwendet werden. Beim Aufrichten ist nur die Hälfte der Beanspruchung, die beim vertikalen Transport auftritt, zu erwarten.

Beim Aufrichten tritt Querzug (senkrecht zur Plattenebene) unter einem Kraftangriffswinkel von g = 90° auf. Die Querkraftkomponente muss mit Querzugbewehrung in die Betonplatte eingeleitet werden. Die Querzugbewehrung wird mit dem Datenclip fixiert.

 

Bild 6: Querzugbeanspruchung
In Bild 7 ist die Anordnung der zusätzlichen Bewehrung bei Schräg- und Querzugbeanspruchung dargestellt.
Bild 7: Anordnung der Quer- und Schrägzugbewehrung

Größe

a

b

c

d

e

Rd 12

40

8

22

25

10

Rd 14

50

8

25

25

10

Rd 16

70

8

25

25

10

Rd 18

80

8

32

40

10

Rd 20

80

10

32

40

10

Rd 24

90

10

32

40

10

Rd 30

100

12

48

50

10

Rd 36

150

14

60

50

10

Rd 42

190

16

60

50

10

Rd 52

240

20

100

50

10

 

[mm]

[mm]

[mm]

[mm]

[mm]

 

Dieses Produkt wird verwendet, um das Herausbrechen der Anker bei Quer- oder Schrägzug, z.B. beim Aufrichten eines Fertigteils zu verhindern.
Bild 8: BGW - Quer- und Schrägzugbügel

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